Biografie


Angela Lansbury Angela Lansbury wurde in London geboren. Angelas Großvater war eine Zeit lang Führer der britischen Labour Partei, ihr Vater Holzhändler und Bürgermeister des Londoner East End. Durch ihre Mutter, die Schauspielerin Moyna MacGill, kam sie früh mit dem Showbusiness in Berührung: mit 14 nahm sie bereits ersten Schauspielunterricht. Für Angela gab es daher nur zwei Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen: entweder in der Politik, in der Nachfolge ihres Großvaters George, oder als Schauspielerin, ihrer Mutter folgend. Sie entschied sich, wie es sich für eine artige Tochter geziemt, für die mütterliche Seite und nahm Schauspielunterricht an der South Hampton School. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verlor ihr Vater sein gesamtes Vermögen und starb an einem Herzinfarkt. 14 Jahre alt, wanderte sie mit ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Brüdern nach Amerika aus und setzte ihre Schauspielausbildung dort weiter fort.

Angela Lansbury Sie arbeitet kurz als Entertainerin in Montreal, folgte dann ihrer Mutter nach Kalifornien. Doch das Glück war ihnen zuerst nicht hold und so schlugen sich beide anfänglich als Verkäuferinnen durch. Mit der Hilfe eines befreundeten Schauspielers wurde Angela zu Testaufnahmen eingeladen. Es gelang Angela schließlich, eine kleinen Filmvertrag von MGM zu bekommen. Mit 17 Jahren spielte sie dann gleich ihre erste Hollywood-Rolle in dem Film "Das Haus der Lady Alquist" mit Ingrid Bergman. Diese Rolle als ordinäres Hausmädchen brachte ihr gleich ihre erste Oscar-Nominierung für die beste Nebenrolle und einen Sieben-Jahres-Vertrag mit MGM ein. Bereits im nächsten Jahr erhielt sie für "das Bildnis des Dorian Gray" ihre zweite Oscar-Nominierung.

Seit 1957 brachte sie es am Broadway zu einer Spitzenstarposition in Broadway-Musicals ("Mama", "Gypsy"), aber auch als Charakterdarstellerin in Dramen wie "Bitterer Honig" und "Hamlet".

Angela 'auf Verbrecherjagd' Angela war nie die Heldin, die zum Schluss ihren Traummann bekommt. Sie war immer die andere, die Verführerin, die Herzlose. Angela Lansbury spielte in ihren Filmen oft ältere, herrische Frauentypen, am eindrucksvollsten vielleicht in dem Film "Botschafter der Angst", für den sie 1962 eine weitere Oscar-Nominierung erhielt. Sie spielte hier ihre vielleicht skurrilste Rolle, nämlich die aufdringliche, eiskalt berechnende Mutter von Laurence Harvey, der tatsächlich nur drei Jahre jünger war als Angela. Für fast all ihre Filme galt übrigens, dass die Personen, die sie verkörperte, durch ihren Typ meist älter waren als sie selbst, was sie aber mit Bravour meisterte. Seitdem erwies sich Angela übrigens als äußerst populäre Darstellerin meist in wenig sympathischen Rollen - häufig als Kratzbürste und dominante Mutter.

In den späten 60er Jahren brannte Angelas Haus in Malibu ab und aus unerklärlichen Gründen war sie auch plötzlich in der Traumfabrik "out". So zog sie nach New York und wurde dort mit den Hauptrollen ("Mame", "A Taste of Honey" usw.) an den US-Theaterbühnen der erfolgreichste und beliebteste Musicalstar am Broadway und gewann viermal den "Tony Award". Angela moderierte selbst zahlreiche "Tony"- und "Emmy"-Preisverleihungen.

Das Ende dieser zweiten Karriere kam mit der schrecklichen Erkenntnis, daß ihre beiden Kinder, Sohn Anthony und Tochter Deidre drogensüchtig waren. So zog sie mit ihrer Familie in die Einsamkeit nach Irland. "Dort gab's keine Drogen, keine Dealer, aus unserer Familie wurde ein felsenfester Clan.Szene aus Mord ist ihr Hobby

Im Fernsehen wurde sie in den 80ern in der Komödienkrimiserie "Mord ist ihr Hobby" populär, sie machte die 70jährige als dritte Karriere nach einer langen Film- und Theaterkarriere auch noch zum Fernsehstar. In dieser Serie spielt sie eine ältere Schriftstellerin, die Mordfälle klärt. Eine Ähnlichkeit zu Miss Marple von Agatha Christie kommt dabei nicht von ungefähr. Angela stellte sie u. a. in dem Spielfilm "Mord im Spiegel" (1980) dar.

Angela Lansburys bekannteste Filmrollen sind u. a. der Disney-Film "Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett", "Mord im Spiegel", "Kleine Gloria - Armes, reiches Mädchen", "Die Zeit der Wölfe" und "Mrs. Santa Claus"

Angela LansburyMit 19 Jahren (1945) heiratete sie den doppelt so alten Schauspieler Richard Cromwell. Er spielte ihr Liebe vor - aber Angela fand heraus: Er war homosexuell und betrog sie mit dem millionenschweren Produzenten Howard Hughes. Die Folge: Scheidung nach neun Ehemonaten (1946)! Misstrauen gegen alle Männer. Fünf Jahre später wagte Angela einen zweiten Eheanlauf und hatte diesmal den richtigen Riecher für's Glück. Ihr zweiter Mann wurde der Filmproduzent Peter Shaw. Er gab seinen Job als Filmproduzent auf, um ihr auf die Karriereleiter zu helfen. Die Kinder Anthony und Deidre wurden 1952 und 1953 geboren, gerieten später in die Drogenszene und wurden durch das energische Eingreifen ihrer Mutter wieder clean.

Angela erinnert sich mit Schaudern: "1970 lebten wir in Malibu, dem Wohnort der Reichen und Schönen, wo die Kinder und auch dies ist Angela Lansbury zu viel Geld und zu wenig Liebe bekamen. Plötzlich verschwanden Wertsachen aus dem Haus, Deidre und Anthony blieben in der Schule zurück: Sie waren in die Drogenszene abgerutscht." Noch schlimmer: Angelas Tochter geriet in die Klauen des Sektensatans Charles Manson, der später Sharon Tate, Frau von Roman Polanski, bestialisch ermordetet. Und Sohn Anthony starb beinahe an einer Überdosis Heroin.

Mutter Angela machte kurzen Prozess. Sie kaufte ein Pfarrhaus in der irischen Stadt Cork, weit weg vom Ratennest der Drogensüchtigen. Und sie verordnete den Kindern eine Radikalkur: Anthony musste das alte Haus renovieren. Deidre wurde als Küchenhilfe ins Dorfgasthaus geschickt. So kamen beide von den Drogen los. Heute ist Anthony Regisseur, seine Schwester Chefin eines Hollywood-Restaurants.

Und ihre Mama ist einer der berühmtesten Stars von Amerika mit einem Traum: "Ich möchte soviel Zeit haben, um einen Garten anzulegen." Denn Unkraut zupfen ist ihr Hobby!" ;-)

Wegen gesundheitlicher Problem ihres Manns trat Angela im Juli 2000 von dem neuen Broadway Musical "The Visit" zurück, es sollte 2001 starten. Peter Shaw starb im Januar 2003 an Herzversagen und verließ Angela nach mehr als 52 gemeinsamen glücklichen Ehejahren.

Im Mai 2007 kehrte Angela Lansbury nach über 20 Jahren an den Broadway (New York City) mit dem mit Stück "Deuce" (von Terrence McNallys) zurück. Im März und April 2009 war sie ebenfalls in der Komödie ”Blithe Spirit (Fröhliche Geister)” (von Noël Coward) zu sehen und erhielt einen Tony Award.